Felskänguruhs hautnah erleben

Landschaft in Australien

In vielen Gegenden in Australien kann man die kleinen Felskänguruhs beobachten, aber es gibt wenige Orte, wo man wilde Felskänguruhs füttern kann. Einer dieser Orte ist ein Naturpark im Nord-Osten Queenslands, der Granite Gorge Nature Park.


Granite Gorge Nature Park

Die Felskänguruhs sind normalerweise sehr scheu und halten sich während der Tageshitze in Felsspalten und Höhlen auf. Sie bewegen sich im Felsgelände extrem geschickt und hüpfen mühelos zwischen Felsblöcken hin und her. Die Felskänguruhs erreichen eine mittlere Größe und werden nur ca. 50 - 80 cm lang (ohne Schwanz). Bei Wanderungen in der Natur wird man sehr selten so einem Tierchen näher kommen können.

Wenn man Felskänguruhs füttern möchte, bietet sich der Besuch des privaten Naturparks "Granite Gorge Nature Park" an. Der Park liegt in Australien im Bundesstaat Queensland. Von der Stadt Cairns fährt man auf dem Captain Cook Highway Richtung "Northern Beaches" und folgt bei einem sehr großen Kreisverkehr dem Kennedy Highway und den Schildern nach "Kuranda". Die Bergstraße schlängelt sich in unzähligen Serpentinen steil die Kuranda Range hinauf, eine sehenswerte Straße. Leider kann man sich als Fahrer nicht so wirklich umschauen, da die Einheimischen diese Straße gerne mit beträchtlicher Geschwindigkeit hoch- und runterfahren. Am höchsten Punkt angekommen überquert man bald den Barron River und passiert den Abzweig nach Kuranda. Nach weiteren 35 km erreicht man die Ortschaft Mareeba. Hier ist der Weg zum Naturpark mit leicht zu übersehenden Schildern markiert. Nach 12 km hat man den Granite Gorge Nature Park erreicht. Die letzten 500 m sind Sandpiste, die allerdings bei Trockenheit meist gut befahrbar ist.

Nach der Ankunft im Naturpark muss man sich in der Rezeption registrieren. Tagesgäste zahlen einen kleinen Betrag, um das Gelände erkunden zu dürfen. Bei Übernachtungsgästen ist der Eintrittspreis im Übernachtungspreis enthalten. Für 1 A$ kann man eine Tüte Futter für die Felskänguruhs kaufen.
 

Granite Gorge Nature Park 1996

Wer früher schon mal in diesem Naturpark war, wird eine positive Weiterentwicklung bemerken. Im Jahr 1996 gab es außer einem heruntergekommenen Campingwagen, in dem die Besitzer lebten, einigen Unterständen und einer sehr gewöhnungsbedürftigen Toilette keinerlei weitere zivilisatorische Annehmlichkeiten. Die Toilette war ein Plumpsklo mit Blick auf den Campingbereich. Eine Tür gab es nicht, sondern nur einen Streifen aus Kunststofffolie. Es wurde empfohlen, die Toilette nur bei Windstille aufzusuchen.
Granite Gorge Toilette 1996

Das Erlebnis war im Jahr 1996 freilich das gleiche wie heute. Die kleinen Felskänguruhs waren schon da und waren genauso niedlich wie heute. Im folgenden Foto interessiert sich ein Felskänguruh für ein Stofftier, welches wir auf einen Felsen gelegt haben.
Felskänguruh schnüffelt an Stofftier

Und schon im Jahr 1996 konnte man die Tiere füttern.
Felskänguruh füttern
 

Granite Gorge Nature Park heute

Der Zeltplatz der Granite Gorge ist heutzutage mit vielen Annehmlichkeiten ausgestattet, hat aber sein rudimentäres Flair behalten, was nicht negativ gemeint ist. Es gibt keine chromblitzenden Waschräume und sterile Parkanlagen, sondern einfache und zweckmäßige Annehmlichkeiten mit Outback-Charakter. Wenn man Glück hat, bekommt man so einen riesen Zeltplatz mit eigener Sitzgelegenheit.
Granite Gorge Zeltplatz

Bei den Zeltplätzen mit Stromanschluss hat man etwas weniger Auswahl, aber auch diese sind ausreichend groß.
Granite Gorge Zeltplatz mit Stromanschluss

Die Rezeption ist ein Holzgebäude im Stil der Nationalpark-Einrichtungen mit einer großen Terrasse und Blick auf den "Wallaby Rock", ein großes flaches Felsgelände, auf dem die Besucher den Felskänguruhs begegnen können. Man kann dort auch Eis und Getränke kaufen. Die Besitzerin Coleen Bryde hat außer den Felskänguruhs einen wahren Tierpark aufgebaut. Auf der Terrasse der Rezeption befinden sich immer irgendwelche exotischen Reptilien und Vögel. Besucher können einige der Vögel auf der Hand halten und füttern. Wenn man fragt, kann man eine Pythonschlange anfassen.

Die Felskänguruhs leben völlig frei auf dem gesamten Gelände der Granit Gorge. Einen Zaun gibt es nicht. Je näher man sich beim Zeltplatz und der Rezeption befindet, umso zutraulicher sind die Känguruhs. Zum Füttern geht man am besten auf den Wallaby Rock, der von der Rezeption in einer Minute Gehzeit über einige Stufen zu erreichen ist. Dort warten in der Regel schon etliche Tiere auf neue Besucher mit leckerem Futter. Das Rascheln der Papiertüte mit dem Futter ist für sie das Zeichen, dass es wieder etwas zu essen gibt.
Felskänguruh mit Futtertüte anlocken

Wenn man geduldig ist und das Futter so hält, dass das Känguruh auf einen drauf springen muss, erlebt man die Tiere besonders nah.
Fütterung Felskänguruh

Man kann das Felskänguruh beim Füttern streicheln - aber nicht am Kopf, denn das mögen sie überhaupt nicht. Gerne werden sie am Hals gekrault. Immer wieder sieht man Känguruhs mit Jungtier im Beutel.
Felskänguruh mit Jungtier