Die Cane Toad - die australische Katastrophe

Im ersten Drittel des letzten Jahrhunderts gab es noch keine chemischen Schädlingsbekämpfungsmittel. Die Zuckerrohrfarmer im australischen Bundesstaat Queensland mussten daher der Zerstörung ihrer Felder durch den Zuckerrohrkäfer (engl. Greyback Cane Beetle) fast ohnmächtig zusehen. Die Larven der Zuckerrohrkäfer vernichteten die Ernte zu einem großen Teil. Das händische Einsammeln der Schädlinge war das einzige Gegenmittel und machte den Farmern verständlicherweise wenig Freude. Ein Hektar Zuckerrohr besteht aus tausenden von Einzelpflanzen, die meterhoch wachsen.
Zuckerrohrfeld

Die vermeintliche Lösung des Problems

Die Zuckerrohrfarmer suchten und fanden ein Tier, das den Zuckerrohrkäfer gerne verzehrt: die in Südamerika beheimatete Aga-Kröte (lat. Bufo Marinus, engl. Cane Toad).
Zunge Zuckerrohrkröte
1935 wurden 3400 junge Cane Toads nach Australien importiert und in der Gegend um die Orte Cairns, Gordonvale und Innisfail im Norden von Queensland frei gelassen. Die neue Hoffnung der Zuckerrohrfarmer fand jedoch wenig Geschmack an den Zuckerrohrkäfern. Dies lag unter anderem auch daran, dass die Larven und Zuckerrohrkäfer einen unterschiedlichen Lebensraum im Zuckerrohrfeld haben. Während die Larven an den Pflanzen hochklettern und die Käfer sogar fliegen können, bewegen sich die Cane Toads nur am Boden. Infolgedessen hatten die Cane Toads keinen messbaren Einfluss auf die Population der Zuckerrohrkäfer.
 

Die Katastrophe

Jetzt könnte man denken: Ok, die Biowaffe der Zuckerrohrfarmer hat nicht gewirkt, aber es war einen Versuch wert. Dem ist leider nicht so. Die Cane Toad hat sich zur größten biologischen Katastrophe auf dem australischen Kontinent entwickelt, die sogar die Auswirkungen der eingeführten Füchse und Hasen übertrifft. Die Kröten sind bereits 10 Jahre nach ihrer Einführung bis nach Brisbane vorgedrungen, was einer Hüpfstrecke von ca. 1200 km entspricht. Heute findet man sie auch in anderen Bundesstaaten (Northern Territory und South Australia) und sie sind auf dem besten Wege, bis nach Westaustralien vorzudringen. Die Cane Toad hat den Populationen einheimischer Tierarten schweren Schaden zufügt. Die Kröten konkurrieren mit einheimischen Fröschen um Nahrung, Ruhe- und Brutplätze. Zur Fortpflanzung benötigen sie keine besonderen Bedingungen, sondern lediglich langsam fließende oder ruhige Gewässer. Sie legen ca. 35000 Eier und damit viel mehr als in Australien einheimische Frösche. Bei guten Umgebungsbedinungen sind sie bereits nach einem Jahr ausgewachsen. Damit nicht genug. Die Cane Toads sind für Fressfeinde giftig, da sie bei Bedrohung ein Gift absondern. Die australischen Tiere haben mit den Cane Toads keine evolutionäre Erfahrung und verspeisen die Toads mit Genuß. Schlangen können schon während der Mahlzeit sterben. Sogar junge Süßwasserkrokodile fallen vermutlich den Cane Toads zum Opfer.
 

Die Cane Toads bei Dreamtime24

Noch ein Wort zu den bei Dreamtime24 erhältlichen Cane Toad Produkten und zum Tierschutz. Die Produkte werden in Handarbeit von einem australischen Familienbetrieb hergestellt. Jedes Produkt erfordert vor der Fertigstellung eine Vielzahl von Arbeitsschritten.
Die Cane Toads sind in Australien bei der Bevölkerung generell unbeliebt. Dennoch legen wir bei Dreamtime24 hohen Wert auf einen verantwortungsbewussten Umgang mit den Tieren, die natürlich nichts dafür können, dass man sie in einem Land angesiedelt hat, in dem sie nicht gerne gesehen werden. Die Tiere werden durch Einfrieren getötet, was von der australischen Regierung als humanste aller Tötungsmöglichkeiten angesehen wird. Die Cane Toads beginnen bei sinkender Körpertemperatur zu schlafen und sterben dann im Schlaf.